Seagate, ein weltweit führender Hersteller von Festplatten, wurde wegen seiner Geschäftstätigkeit mit dem chinesischen Unternehmen Huawei zu einer Rekordstrafe verurteilt. Trotz der von der US-Regierung verhängten Sanktionen gegen Huawei hat Seagate über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr Millionen von Festplatten an das Unternehmen geliefert. Nun hat Seagate einer Geldbuße in Höhe von 300 Millionen US-Dollar zugestimmt, um die Angelegenheit beizulegen.
Quelle: FAZ
Seagate lieferte trotz Embargoliste an Huawei
Zwischen August 2020 und September 2021 hatte Seagate Festplatten an Huawei geliefert, obwohl das chinesische Unternehmen aufgrund von Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit der USA auf der Embargoliste der US-Regierung stand. Infolgedessen wurde Seagate aufgefordert, eine Rekordstrafe von 300 Millionen US-Dollar zu zahlen.
Seagate akzeptiert Strafe, lehnt jedoch Schuldeingeständnis ab
Statt sich auf einen Gerichtsprozess einzulassen, entschied sich Seagate dafür, die vom US-Handelsministerium geforderte Strafe zu akzeptieren. Dennoch lehnt das Unternehmen ein Schuldeingeständnis ab und argumentiert, dass es keine Exportbeschränkungen verletzt habe, da die betreffenden Produkte außerhalb der USA hergestellt wurden. Das Bureau of Industry and Security (BIS), die zuständige US-amerikanische Behörde, widerspricht dieser Darstellung und betont, dass Seagate trotzdem ein US-amerikanisches Unternehmen ist und somit den geltenden Regeln unterliegt.
Schätzungen des BIS zu Umsatz und Gewinn von Seagate
Nach Schätzungen des BIS hat Seagate in dem genannten Zeitraum etwa 7,4 Millionen Festplatten an Huawei verkauft, die einen Gesamtwert von 1,1 Milliarden US-Dollar haben. Daraus resultierte ein geschätzter Gewinn von rund 150 Millionen US-Dollar für Seagate. Die nun verhängte Strafe führt zu einem Verlust von insgesamt 150 Millionen US-Dollar für das Unternehmen. Es wird vermutet, dass Huawei die Festplatten für seine Cloud-Computing-Sparte erworben hat.